Kriegserfahrungen stellen einen wichtigen Hintergrund der neutestamentlichen Schriften dar. Auch in unserer Gegenwart dominieren Kriege und bewaffnete Konflikte erneut die Nachrichten. Daher lohnt es sich, darüber nachzudenken, wie das frühe Christentum mit dem Thema umgegangen ist, um aus den biblischen Texten Impulse für den gegenwärtigen Diskurs zu beziehen.
„Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert“, sagt Jesus im Matthäusevangelium (Mt 10,34). Aber er sagt auch: „Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen“ (Mt 5,9). Wie passt das zusammen? Offenbar lassen sich Gewalterlebnisse und die Realität des Krieges nicht mit pauschalen Antworten abwiegeln. Deswegen geht der Vortrag zunächst der Frage nach, wie die Menschen in der Antike Krieg und Frieden erleben. Dabei soll auch das Spektrum neutestamentlicher Texte mit seinen verschiedenen Aussagen und Positionen zur Thematik zur Geltung gebracht werden. Auf diese Weise ergibt sich ein Einblick in frühchristliche Diskurse, und verschiedene Strategien werden sichtbar, wie Gemeinschaften des Frühchristentums mit Gewalterfahrungen umgehen. Wie diese sich konstruktiv in aktuelle Debatten einbringen lassen, können die Teilnehmenden im Anschluss an den Vortrag diskutieren.
Der Vortrag richtet sich an alle, die Interesse am Thema haben. Besondere Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Zeit: 12. Januar 2026 | 19 - 21 Uhr
Ort: Kirchsaal der Emmaus-Kirche Hannover-Herrenhausen, Hegebläch 18, 30419 Hannover
Leitung: Prof. Dr. Nils Neumann, Hannover