Geschichte

Adolph_Friedrich
Adolph Friedrich Herzog von Cambridge (1774 – 1850) Generalstatthalter des Königreichs Hannover und erster Patron der Bibelgesellschaft  

Am 25. Juli 1814 wird die Bibelgesellschaft für das Königreich Hannover gegründet. Den Anstoß gibt der schottische (presbyterianische) Pfarrer Robert Pinkerton (unten), Gesandter der BFBS (British and Foreign Bible Society), London.

Patron der Bibelgesellschaft wird der Herzog von Cambridge, zum Vorstand gehören Minister, Honoratioren - aber auch reformierte, lutherische und katholische Pfarrer. Wenige Jahre später wird ein päpstliches Dekret Katholiken strikt verbieten, Bibelgesellschaften anzugehören, geschweige denn in ihnen mitzuwirken.
Schnell bilden sich in Städten, Kleinstädten und größeren Orten Zweig - Bibelgesellschaften. 

Gedruckt bzw. verteilt werden für evangelisch - lutherische Menschen die Luther - Übersetzung, für reformierte Gemeindemitglieder die Züricher Bibel, für Katholiken die Übersetzung von Leander van Ess.
Die bibelgesellschaftliche Bewegung ist die erste wirklich ökumenische und europäische Bewegung der Neuzeit. Sie versteht sich als geistige Neuorientierung nach der Befreiung von der napoleonischen Herrschaft - das erklärt, warum für sie das Heil aus Großbritannien kommt!

Die Wurzeln der Bibelgesellschaftsbewegung liegen in Rationalismus und Aufklärung sowie in Pietismus und erwecklichen Gruppen innerhalb und außerhalb der Kirchen. Treibende Kräfte sind nicht die Amtsträger, sondern engagierte Nicht - Profis: begeisterte Ehrenamtliche!

Cansteinweb
Freiherr Carl Hildebrand von Canstein (1667 – 1719)

1561: Primus Truber druckt und vertreibt in Urach slowenische und kroatische Bibeln. Er will die dort lebenden Evangelischen in der Gegenreformationszeit unterstützen.

1710: Freiherr Carl Hildebrand von Canstein (rechts: Jugendbild) möchte Bibeln billiger herstellen. In Halle realisiert er eine Neuerung im Druckgewerbe: “Druck im stehenden Satz”.

Im Unterschied zum bisherigen Verfahren (jeweils 32 Seiten werden gesetzt, gedruckt..) wird die Bibel nun komplett in bleiernen Lettern gesetzt und gedruckt.

Diese Investition kostet ihn sein Vermögen, aber der Bibelpreis sinkt etwa um die Hälfte: Die Lutherbibel, die bisher ca. 20 Groschen gekostet hat, ist ab 1713 für 10 Groschen zu haben, was etwa 1,5 Tageseinkommen eines einfachen Arbeiters entspricht.

Jubiläum

2014 feierte die Hannoversche Bibelgesellschaft e.V. ihr 200-jähriges Bestehen
 

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