Regierungsprogramm des Himmelreichs

Veranstaltung Online, 04. März 2024

Online Bibelkurs: Lektüre der Bergpredigt im Kontext des Matthäusevangeliums

Start: 04.03.2024

Ende: 16.05.2024

Leitung: Peter Kuhlmann

„Regierungsprogramm des Himmelreichs …“

Der bekannte Neutestamentler Klaus Wengst hat seine Auslegung der Bergpredigt mit dem Titel „Das Regierungsprogramm des Himmelreichs“ versehen. Er nimmt hier eine Auslegung der Bergpredigt vor dem Hintergrund des Judentums vor. Dieses ist auch angebracht, da das Matthäusevangelium - wie fast kein anderes Buch des Neuen Testaments - die jüdischen Wurzeln der Gemeinde, für die Matthäus schreibt, erkennen lässt, mit all den Konflikten, die damit verbunden sind.

Daher möchten wir zunächst schauen, für welche Gemeinde Matthäus schreibt. Was sind die drängenden Fragen und Themen dieser Gemeinde? Wie setzt sie sich von ihrer jüdisch geprägten Umgebung ab? Das Matthäusevangelium ist wahrscheinlich das zeitlich letzte der synoptischen Evangelien, es ist Nachkriegsliteratur, nach der Katastrophe der Niederlage gegen die Römer und der Zerstörung Jerusalems geschrieben.

Vor diesem Hintergrund nimmt das Matthäusevangelium Worte Jesu auf, komponiert daraus eine Lehrrede für seine Gemeinde, die uns heute noch anspricht. Die Bergpredigt ist auch Positionsbestimmung: was ist das Besondere der „neuen Lehre“ der Jesusgläubigen im Gegensatz zu den „Altgläubigen“ des Judentums. Eine keine klare Trennung zwischen Judentum und Christentum gab es noch nicht. Es war noch ein innerjüdischer Konflikt. So nimmt die Bergpredigt jüdische Traditionen auf und formuliert hierauf das „Neue“ der neuen Glaubensgemeinschaft.

Bei diesem Online-Kurs möchten wir uns auf die Suche nach den Bruchlinien, aber auch Traditionen machen. Und natürlich stellen wir uns der Frage, was genau ist für uns heute die „Frohe Botschaft“ der Bergpredigt?

In der 5. Sitzung wird uns Prof. Dr. Klaus Wengst zum Gespräch zur Verfügung stehen. Er ist Autor des Buches: "Das Regierungsprogramm des Himmelreichs - Eine Auslegung der Bergpredigt in ihrem jüdischen Kontext".

Teil 1: Die Gemeinde, für die Matthäus schreibt

Die Gemeinde des Matthäus grenzt sich – in oft scharfem Ton – gegen das jüdische Umfeld ab, in deren Tradition sie steht. Damit macht sie einen Gratwanderung zwischen Tradition und Neuem, zwischen Judentum und den sich neu bildenden Gemeinden der Jesusbewegung.

Teil 2: Glück und Segen für die geschundenen Seelen der Zuhörer

Die „Seligpreisungen“ leiten die Bergpredigt ein. Was genau ist damit gemeint? Ist es wirklich eine „Bergpredigt“, wie dieser Textabschnitt von Mt 5-7 oft genannt wird? Was ist mit „selig“ gemeint, oder „glücklich“ wie einige Bibelausgaben übersetzen? Warum gerade diese prägenden Worte am Anfang einer „Predigt“, oder: einer Lehrrede?

Teil 3: Das Verhältnis der „neuen Lehre“ zur Tradition der Tora

Jesus will nach Matthäus eine neue Lehre, eine Lehre, die der jüdischen überlegen ist. Gleichzeitig steht er fest in der Tradition des Judentums, möchte an der Tora kein Jota ändern oder wegstreichen. Schon gar nicht möchte er eine neue Tora verkünden. In diesem Spannungsfeld zwischen dem Neuen und der jüdischen Tradition steht Jesu Lehre.

Teil 4: Das Gebet und das Tun der Gerechtigkeit

Das Vaterunser ist uns allen vertraut, auch dass es bei Matthäus in der Bergpredigt vorkommt. Trotzdem lohnt hier genaue Blick, wie es in diesen Kontext eingebaut ist. Neben dem Gebet und den Vertrauensbildern steht das Tun des Gebotenen, des Gerechten. Es wird in diversen ethischen Appellen benannt.

Teil 5: Ausblick: Gottes Gerechtigkeit für alle Welt

Matthäus steht in einer spannungsvollen Zeit, in einer Spannung zwischen dem „schon jetzt“ von Jesu Auftreten hier auf Erden und dem „noch nicht“ von Jesu Wiederkunft am Ende der Zeiten zum letzten Gericht, ein Gericht, das in Kürze und für alle Menschen bevorsteht. Hierzu müssen alle Gläubigen gerüstet sein, hier sieht Matthäus seinen besonders dringlichen Verkündungsauftrag (mit Prof. Dr. Klaus Wengst).

Ablauf:

Alle Teilnehmenden erhalten fünf Mal ausgewählte biblische Texte mit Hintergrundinformationen und Impulsfragen (per E-Mail), im zeitlichen Abstand von jeweils zwei Wochen. In Videokonferenzen, jeweils 10 Tage nach der Versendung, werden die Texte und Aufgaben besprochen.

Der Kurs wird veranstaltet von der Hannoverschen Bibelgesellschaft. e.V. in Kooperation mit der Evangelischen Erwachsenenbildung Niedersachsen (EEB) und der Stadtakademie Hannover.

Zeit: 4. März bis 16. Mai 2024

Leitung: Peter Kuhlmann, Theologe und Autor aus Celle

Teilnehmerbeitrag: 20 €, Mitglieder frei

Anmeldung bis 1. März 2024

Anmeldung Regierungsprogramm des Himmelreichs Kuhlmann 2024

Anmeldung Regierungsprogramm des Himmelreichs von Peter Kuhlmann

Leitung

Peter Kuhlmann, Theologe und Autor aus Celle

  • Ort: online
  • Teilnehmerbeitrag: 20 €, Mitglieder frei